Ankerpunkte

Sicherung zur Neuausrichtung

Heute, sehr früh im Wald, fingen die noch tief stehenden Sonnenstrahlen feine Seidenfäden eines Spinnennetzes ein. Die schimmernden Fäden waren an ein paar Ästen verankert – hoffentlich halten sie im Sturm stand.

Ich war sofort an den zweitägigen Leadership-Retreat letzte Woche hier am Dieksee erinnert. Diesmal nämlich ging es um Ankerpunkte – sieben Ankerpunkte, die für innere Stabilität sorgen, um sich und andere gut zu führen und in Ungewissheit dank ihrer beweglich und belastbar zu sein.

Tatsächlich produzieren Spinnen verschiedene Fadensorten, u. a. elastische Fäden, die um ihr Dreifaches dehnbar sind oder stabile Fäden, die – ins Verhältnis gesetzt – belastbarer als Stahl sind. Letztere werden für das Netzgrundgerüst und ihren Sicherungsfaden verwendet, der bestimmten Spinnen auch als Flugfaden dient, mit dem sie mittels Ballooning über mehrere Kilometer durch die Luft reisen und neue Lebensräume besiedeln.

Mir kommt es so vor, als würden auch wir derzeit in neue Räume übersiedeln. Erneuerungs- und Anpassungsfähigkeit sind gefragt. Es ist keine einfache Zeit. Doch mir fällt keine andere ein, in der ich so schnell so viel gelernt hätte: über mich, über die Menschen um mich herum, über Ängste und Sorgen, Pläne, Politiker und über virtuelle Kommunikation.

Ballooning – mittels Wind und Sicherungsseil kilometerweit in andere Lebensräume siedeln

Ich erlebe an mir, wie wichtig die gute Verankerung des Grundgerüsts und des Sicherungsfadens jetzt ist. Dazu zählt, mich meiner selbst, meiner inneren Qualitäten bewusst zu sein, mich immer wieder auf meine Wurzeln und meine Werte zu besinnen und meine eigenen Ankerpunkte zu spüren und daran zu arbeiten, also sie auch wirklich zu leben.

Sich über die wesentlichen Ankerpunkte, wie Werte, Sinn oder Leidenschaften, Lebensrichtung und einiges mehr bewusst zu sein gibt Halt, sogar viel Energie. Sichere Ankerpunkte erlauben, Unnötiges loszulassen – selbst die Bindung an erwartete Ergebnisse aufzugeben. So können wir dann andere ‚Denk- und Handlungsräume‘ besiedeln.

Die Aufgabe der Stunde ist, für innerer Stabilität zu sorgen, eine Stabilität, die nicht Starrheit bedeutet, sondern mit großer Leichtigkeit bewirkt, dass wir flexibel bleiben können und kreativ werden. So können wir die Chancen, die sich für uns und das Leben zweifelsohne auftun nutzen.

Während des Retreats „Vision entwickeln – Führungs-Kraft entfalten“ wirst Du in 3,5 Tagen einen inneren Kompass erarbeiten und Ankerpunkte auswerfen. Maile uns für aktuelle Termine

 

Führen im Treibsand – Tipps was es braucht

 

Diese bewusste Ungewissheit fühlt sich an, wie auf Treibsand zu gehen. Mit ihr zu führen braucht jetzt Mut:

Mut Regeln abzubauen, Mut Macht abzugeben und Führungsprinzipien zu hinterfragen, Mut neue Räume für innovatives Arbeiten zu schaffen. Keine einfache Aufforderung. Und Führung muss von alten Mythen loslassen. Corona hat mich und viele mehr ungläubig die Augen reiben lassen: von Null auf 100 in eine virtuelle Welt und Kontrolle herunter auf fast null. Erfahrungen des Lockdowns zeigen, wie schnell signifikante Anpassungen möglich sind: Dass virtuelle Kommunikation auch Ergebnisse aufweist, dass kleinere Teams nützlich sind oder dass mehr und echte Experimente zu gangbaren Wegen führen.

Wenn alles wie Treibsand unter den Füßen schwankt, dann ist es aufschlussreich, zuerst bei sich selbst anzufangen und der eigenen Angst zu begegnen: ‚Welche Ängste begleiten mein Führungshandeln und wie prägen sie das Ergebnis?‘

Taste Dich nur stückweise vor – auch wenn nach der großen Lösung gerufen wird. Das ist nur der Ruf nach Sicherheit, die es jetzt nicht gibt. Reduziere vielmehr die Komplexität, um das Wesentliches sichtbar zu machen. Entscheide trotz Unsicherheit schnell und sorge für die Möglichkeit zur Umsetzung. Heißt, halte aus, dass Du und andere Fehler machen und mauschel die bloß nicht unter. Alle sollten wissen, wo der Treibsand nicht trägt. Vor allem justiere zeitnah jeden Schritt.

 

Die Krise wird zum Katalysator für Veränderung

Die Krise wird Katalysator für zahlreiche Veränderungen sein. Mitarbeiter, Kunden, Gesetzgebung fordern und fördern, transparenter und sozial und ökologisch verantwortungsbewusster zu werden. Unternehmen, die sich dahin gehend aufstellen, werden mehr Chancen haben. Es steht viel auf dem Spiel: Wenn Organisationen jetzt nicht nur überleben, sondern gedeihen wollen, dann müssen Führungskräfte eine Organisationskultur schaffen, in der Mitarbeiter gerne zur Arbeit gehen und die Arbeit gut erledigen können. Erfinden Sie also dafür neue Formen und Strukturen, die den neuen Erfordernissen gerecht werden und vor allem die dann auch gelebt werden können. Die Bereitschaft dazu erfordert nicht nur Mut und Motivationsfähigkeit sondern Sinngebung, Zukunftsperspektive und Beteiligung – Ankerpunkte, die Halt und Richtung geben.

Sinn- und werteorientierte Agilitätskonzepte aus Zeiten vor der Pandemie finden jetzt Gehör: Organisationen als lebendige Organismen mit Selbstverantwortung und Eigeninitiative. Wenn die meisten sich über Sinn und Werte ihrer Organisation bewusst sind, entsteht aus diesem kollektiven Bewusstsein heraus Energie für Leidenschaft, für Entschlossenheit und für Zuwendung. Gesundes Gedeihen dank einer inneren Kraft und Stabilität.

Wenn wir Organisationen als lebendigen Organismen begreifen finden wir Antworten auf das Wie. Der Genuine Contact Ansatz hält Tools und Vorgehen für das „Gedeihen“ von Mensch und Organisation bereit und ermöglicht andere Ansätze harmonisch zu integrieren.

Mit dem Workshop „FUNDAMENT FÜR AGILE, GESUNDE UNTERNEHMEN – OHB 1+2“ lernst Du den GC-Basic Programmbaustein kennen. Du erhältst ein grundsätzliches Verständnis von Haltung sowie Tools und ein Vorgehen für Change-Prozesse.

Ich wünsche Dir einen herrlichen Sommer und schicke zum Abschied aus dem Norden ein plattdeutsches Wort, das mich schmunzeln ließ: „Schnutenpulli“ – den solltest Du nicht vergessen!

Mit besten Grüßen vom wunderschönen Dieksee.

Birgit Rocholl

 

 

ZUVERSICHT

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Mit einer Spannweite von bis zu zwei Metern gleitet seit kurzem ein Graureiherpaar anmutig elegant dicht über dem See ans Ufer vor mein Fenster. Einer pickt, der andere hält Wache. Wunderschön; doch sobald ich aufblicke, schweben sie mit wenigen majestätischen Flügelschlägen geräuschlos davon. Sie vertrauen aufeinander. Darauf basiert ihr Überleben.

Ich folge ihnen kurz mit dem Gedanken, nur der inneren Weisheit und meinem Kommitment folgend zu vertrauen und einfach die Flügel auszubreiten und aufzubrechen. Unvermittelt stoße ich auf das Wort Zuversicht. Aufbruch braucht Zuversicht. 

Zuversicht… eine selbstverstärkende Aufwärtsspirale.

 Das berühmte Licht am Ende des Tunnels schenkt viel Hoffnung. Gerade deshalb wird jetzt von Führungskräften die Fähigkeit eingefordert, mit Zuversicht zu führen. Und wenn es gelingt, Zuversicht zu verbreiten, zeigt sich eine selbstverstärkende Aufwärtsspirale: Wer mit Zuversicht führt gibt sie auch weiter. Studien von Dr. Shane Lopez (you-tube Ted-Talk) weisen nach, dass Zuversicht zu besseren Noten, höheren Umsätzen und weniger Fluktuation führt. Organisationen sind adaptiver, erfolgreicher und innovativer, und Rückschläge werden besser antizipiert. Aber wie gelingt es, Zuversicht zu verbreiten? Und einmal mehr bedeutet das für Führungskräfte, bei sich selbst anzufangen und den Blickwinkel und die Haltung zu finden, in der sich Zuversicht zeigt.

 

Zuversicht ist nicht Optimismus

Charles R. Snyder, Vorreiter der Positiven Psychologie spricht von der Kraft der positiven Hoffnung – ein Mix aus “willpower” für das Ziel und “waypower”, der Kraft, es zu erreichen. Anders als bloßer Optimismus beinhaltet Zuversicht, die Fähigkeit, sich auf den Weg zu begeben. Willenskraft und Ausdauer sind immanenter Bestandteil. Deshalb sind Beharrlichkeit, Anstrengung und gelassenes Abwarten die Begleiter der Zuversicht. 

 

Zuversicht kommt von innen

Sie werden sich fragen, wie es gelingen kann, stets zuversichtlich zu bleiben – und 2021 war schon für viele Lebenssituationen und Branchen eine enorme Herausforderung.

Zuversicht können Sie weder sich selbst noch anderen anordnen. Hoffnung schöpfen zu können, kommt von innen und beruht auf drei Säulen:

  • Auf einem Gefühl von Urvertrauen (dabei stärken Gelingens-Erfahrungen das Urvertrauen).
  • Auf einer positiven und stimmigen Zukunftserwartung (Vision) und drittens
  • auf dem Erkennen von Sinn. Václav Havel: “Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.”  

Nach dem Psychologe Viktor Frankl stellt sich nur Erfüllung, Sinn und Glück ein, wenn das größere Ziel etwas Altruistisches aufweist, also neben dem Ziel selbst auch „Höherem“ dient. Sollten Sie sich also diese durch Zuversicht ausgelöste positive Aufwärtsspirale wünschen, dann entdecken Sie Ihr Urvertrauen wieder und machen Sie sich den höheren Daseinszweck bewusst. In allem steckt ein Funke Sinn. Wir helfen gern beim Entdecken. 

 Wie gelingt Zuversicht?

  • Unterbrechen Sie in Ihrem Unternehmen die Homeoffice Einsiedelei. Sorgen Sie für mehr Zuversicht durch Kreativität und Wir-Gefühl (Neugier und Kreativität, die auf Chancen in der Zukunft gerichtet sind, fördern Zuversicht). Wecken Sie positive Fantasien: z.B. lassen Sie Geschichten von Gelungenem erzählen, kleine Fortschritte, größere Innovationen, neue Verhaltensmuster. Erzählen Sie von Erfolgen und feiern Sie sie. Fordern Sie Ihre Mitarbeiter auf, sich eine kleine Challenge ausdenken und sich bestmöglich dabei gegenseitig zu unterstützen und geben Sie Raum dafür. 
  • Sorgen Sie für Einfachheit und Klarheit bei z.b. Abläufen und Managementtools. Sie werden dadurch Raum für neue Perspektiven wie auch für Fokus ermöglichen.
  • Vor allem aber sorgen Sie (am besten partizipativ) für Sinn und eine Vision, die die Leidenschaft vieler weckt – s.o.

Für alles gilt, Glaubwürdigkeit und der richtige Zeitpunkt sind wichtig. Keine Übertreibungen, Schwärmereien. Nichts, was später enttäuscht. Sie verspielen Vertrauen in Minuten. Deshalb gilt auch, um Zuversicht zu wecken, muss ihr Gegenspieler, die Angst, als berechtigt akzeptiert werden. Erst dann kann ein Funke Sinn im Unheil erkannt werden.

Und sonst noch? Eiswasser und Traumwalk

  • Ein sehr wirkungsvolles Instrument ist Ihr Körper. Die Verbundenheit mit Ihrem Körper im Hier und Jetzt weckt ein Urvertrauen, auf dem Menschen in Krisensituationen aufbauen können. Denn die Erfahrung des eigenen Körpers in seiner Lebendigkeit und Kraft legt das Fundament für einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sie kennen das vielleicht: Sie beschließen, kalt zu duschen und zwar länger als es angenehm ist. Und danach? Sie fühlen sich sofort riesig. Großartig. Sie könnten Bäume ausreißen. Sie fühlen, dass Sie „es“ schaffen können. Das lässt sich wiederholen, verlängern… es wirkt und mit der Zeit konditionieren Sie Zuversicht in Ihrem Körper und damit im Denken. Kleine Sache, zeiteffizient und hoch wirksam.
  • Oder gehen Sie 30 min im Wald spazieren. Das ist per se gesund – wegen Vielerlei, z.B. der beruhigenden Terpene der Bäume. Träumen sie dabei von Ihrem allerbesten selbst – Sie ohne Limits! Erlauben Sie sich alles zu denken! Ich bin sicher, Sie kommen mit neuen Ideen und damit Zuversicht zurück. 

Entdecken Sie Lebenssinn und entwerfen Sie Ihre persönliche Vision, eine, die Sie vollauf erfüllt. Alles Bisherige und Zukünftige fügt sich sinnerfüllt wie ein Puzzle. Sie spüren eine belebende und neue Energie – eine mit Fokus. Und ich bin absolut zuversichtlich, dass Ihnen das Ergebnis innere Gewissheit und Gelassenheit für Ihre Vorhaben schenkt.

Für ihre organisationale Qualifizierung, Leadership-Entwicklung und Ihr persönliches Wachsen bietet der Dieksee einen wunderbaren Rahmen:

Hier zur Übersicht der Angebote am Dieksee. Wir unterstützen auch Vorort bei Visionssuche, Leadershipfragen und Transformationsprozessen. Rufen Sie einfach jetzt an, um mehr zu erfahren: +49 170 7818028.

Bis zum nächsten „Waldspazierung“ – Reflexionen aus der Natur für Ihre Transformation als Leader und Mensch! Anmelden unten.

 

Gewinnen Sie mit Zuversicht!

 

Herzlichst,

Birgit Rocholl